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ADAC Kindersitztest Herbst 2018

 

Jedes Jahr veröffentlicht der ADAC einmal im Frühling und einmal im Herbst seine Testergebnisse zu Kindersitzen und Babyschalen. So auch am 23.10.2018. In Zusammenarbeit haben ADAC, ÖAMTC, TCS und Stiftung Warentest 18 Kindersitze und Babyschalen, darunter auch einen aufblasbaren Sitz für flexibel Reisende, auf Herz und Nieren getestet.  Neben weiteren Modellen verschiedener Hersteller wurden der Britax Römer Baby Safe i-Size² mit Flexbase und i-Base, der Cybex Solution S-Fix sowie die beiden Modelle Swingfix M i-Size und Dualfix M i-Size, ebenfalls aus dem Hause Britax Römer, bewertet.

Alle Kindersitze schneiden insgesamt mit gut bis befriedigend ab, wobei elf Sitze als gut, drei als befriedigend und vier als mangelhaft eingestuft worden sind. In puncto Sicherheit liegt der am niedrigsten bewerteste Sitz bei befriedigend, das Gesamtergebnis „mangelhaft“ kommt auf Grund der Schadstoffprüfung zustande. Ein schlechter Wert in diesem Bereich kann auch durch gute Bewertungen in anderen Bereichen nicht ausgeglichen werden.

Im Oktober 2018 wurden folgende Kindersitze getestet:

 

 

Wir haben im nachfolgenden Text für Sie die Bewertungen der für uns interessanten Sitze zusammengefasst. Hierfür haben wir, wie auch in den vorangegangenen Jahren, mit dem ADAC- Testleiter des Kindersitztests, Herrn Andreas Ratzek, gesprochen und bei ihm ein bisschen genauer nachgefragt.

 

Die Trends bei den Babyschalen im Herbsttest 2018

Für die ganz Kleinen gingen unter anderem der Britax Römer Baby-Safe i-Size² und die Joie i-Level in den Test.

Diese Babyschalen sind nach UN ECE Reg. 129 („i-Size“) zugelassen, weswegen die Größe Ihres Kindes bei der Sitzauswahl entscheidend ist und nicht, wie bei herkömmlichen Kindersitzen, das Gewicht des Kindes.


Britax Römer Baby-Safe² i-Size

Diese Babyschale aus dem Hause Britax-Römer wurde einmal mit der Flexbase und einmal mit der i-Size-Base getestet. Der Unterschied der beiden Bases liegt in der Möglichkeit der Flexbase, einen Neigungsausgleich schaffen zu können.

Insgesamt schneiden beide Modelle mit gut ab: Bei Nutzung der i-Size-Base erreicht der Sitz im Frontalcrash eine gigantische Wertung von 0,9. Bei Nutzung der Flexbase wird eine 1,1 erreicht, welche durch die flachere Neigung des Sitzes erklärbar ist. Auch bei der Gesamtnote hinsichtlich der Sicherheit sind beide Varianten mit sehr gut eingestuft worden: Die Flexbase liegt bei 1,4 und die i-Size Base bei 1,3. Damit bewegen sich beide Varianten auf höchstem Niveau.

Joie i-Level

Diese sichere Babyschale lässt sich ebenfalls dank Isofix-Basis stabil und einfach auf dem Autositz anbringen. Die im Sitz integrierten Gurte werden mittels eines zentralen Verstellers schnell und einfach an die Größe des Kindes angepasst.

Als besonderes Highlight lässt sich die Joie-Babyschale auch im PKW in eine Liegeposition bringen, um dem Baby eine bequeme Schlafposition zu ermöglichen. Das ist vor allem dann praktisch, wenn das Kind über einen längeren Zeitraum in der Babyschale verweilen muss.

Die Nackenbelastungswerte sind sowohl in der aufrechten als auch in der liegenden Position gut, das Verletzungsrisiko des Kindes bei einem Frontalcrash, ebenso wie bei einem Seitencrash, gering. Da aus physikalischen Gründen das aufrechte Fahren sicherer ist, empfehlen wir dennoch während der Fahrt am besten eine aufrechtere Position zu wählen.

Die gute Gesamtnote des Joie i-Level setzt sich aus einem sehr guten Testergebnis  in der Schadstoffprüfung, sowie einem guten Ergebnis bei der Bedienung, Sicherheit und ergonomischen Gesichtspunkten zusammen. Wir freuen uns über das gute Abschneiden der Joie i-Level und werden sie gerne weiterempfehlen.

 

Reboardkindersitze im ADAC Herbst-Test 2018

Neben den Babyschalen testete der ADAC im Herbsttest auch gleich mehrere Reboardkindersitze. Hier vorstellen möchten wir Ihnen die Ergebnisse der folgenden Modelle:

  • Britax Römer Swingfix M i-Size
  • Britax Römer Dualfix M i-Size
  • Nachfolger Hy5 TT

Die Britax-Römer Kindersitze sind nach der neuen i-Size-Norm zugelassen. Das bedeutet, dass nicht das Gewicht des Kindes, sondern die Körpergröße ausschlaggebend für die Nutzung der jeweiligen Sitze ist. Der HY5 ist ein Kindersitz, der ausschließlich mit Gurten zu nutzen ist. Er ist nach der Zulassungsnorm R44/04 zugelassen.

 

Britax Römer Swingfix M i-Size

Der sehr sichere Kindersitz aus dem Hause Britax Römer ist für Kinder bis etwa 4 Jahre geeignet und kann ausschließlich als Isofix-Reboarder genutzt werden. Zum Einsteigen oder Hineinheben kann der Kindersitz seitlich gedreht werden.
Die Vorteile des Sitzes sind die einfache Bedienung, das geringe Risiko für eine Fehlhandhabung sowie der einfache Einbau. Ihr Kind ist in diesem Sitz gut aufgehoben, da er über eine gute Beinauflage, eine sehr gute Polsterung und ein sehr gutes Platzangebot verfügt. Die Schadstoffbelastung des Swingfix ist sehr gering. Damit ist dieser Sitz erneut sehr gut im Test bewertet worden, was uns wirklich freut und noch einmal gesondert unterstreicht, dass Reboardkindersitze eine gute und sichere Wahl sind.
Zusätzlich zum hervorragenden ADAC-Testergebnis hat der Sitz den schwedischen Plustest bestanden, über den wir 2015 ausgiebig in einem Blogbeitrag berichtet hatten.

 

Britax Römer Dualfix M i-Size

Der mit dem Swingfix M i-Size baugleiche und damit ebenfalls sehr sichere Dualfix M i-Size kann auch ausschließlich per Isofix im Fahrzeug angebracht werden. Ihr Kind fährt in diesem Sitz mit einem großen Platzangebot und bequemen Sitz- und Liegepositionen mit.

Praktisch ist auch hier die Drehfunktion, die sich in jeder Neigungsposition verstellen lässt. Das Kind kann so einfach ins Auto einsteigen oder hineingesetzt und angeschnallt werden.

Der Unterschied zwischen dem Dualfix und dem Swingfix liegt lediglich in der Möglichkeit, den Dualfix in beiden Fahrtrichtungen zu nutzen, während der Swingfix ein reiner Reboardersitz ist. Auch dieser Sitz wird mit einer 1,9 und damit einer sehr erfreulich guten Note bewertet.

 

nachfolger hY5 TT

Der aufblasbare Reboarder eignet sich gut für Familien, die flexibel unterwegs sind. Der Sitz weist ein geringes Gewicht auf und lässt sich ohne Luft leicht verstauen. Zum Lieferumfang gehört eine Pumpe, mit Hilfe derer der Sitz schnell einsatzbereit gemacht werden kann. Diese muss jedoch nach zwei Anwendungen an eine Stromquelle angeschlossen und aufgeladen werden, um weiter einsatzbereit zu sein.

Nutzbar ist der Hy5 bereits ab der Geburt, allerdings raten wir aufgrund der aufrechten Sitzposition dazu, den Sitz erst ab Sitzalter zu nutzen. Der Sitz kann bis zu einem Alter von etwa vier Jahren genutzt werden.

Dieser innovative Kindersitz zeigte sich im Test als besonders. Er erreichte sehr gute Nackenzugkraftwerte von 276N im Frontalcrash, wurde aber in diesem Punkt abgewertet, weil der Kopf mit der Top Tether Befestigung in Berührung kam. Dazu ein Statement des Herstellers:

Der Reboardkindersitz ist eine interessante Lösung für mobile Eltern, die den Sitz oft außerhalb bzw. zwischen verschiedenen Autos transportieren müssen. Hierzu sagte uns Herr Ratzek/ADAC, dass er, in Anbetracht der oben genannten Thematik, einen Einbau auf dem Beifahrersitz empfiehlt. Dort muss der Sitz, bei ausgeschaltetem Airbag und auf dem Armaturenbrett anlehnend eingebaut werden. Diese Handhabung führt in der Regel, laut Andreas Ratzek, zu eher unbedenklichen Belastungswerten.

Leider wurden im HY5 Rückstände des Schadstoffs Naphtalin gefunden, was zu einer weiteren Abwertung und einer final mangelhaften Testnote führte. Dieser Punkt ist bedauerlich, es ist allerdings nicht auszuschließen, dass die Kontamination im Laufe des Lieferweges aufgetreten ist und insofern schwierig beeinflußbar für den Hersteller. Ergänzend hierzu möchten wir gerne auf einen Auszug eines weiteren Statements von Nachfolger verweisen (vollständig nachzulesen hier).

Wir empfehlen allen Kunden, den Bezug vor Gebrauch gründlich zu waschen. Sollte es neue Erkenntnisse zur Quelle der Verunreinigung seitens des Herstellers geben, werden wir gerne berichten.

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